Max Grundig (* 1908 † 1989) Sein Lebenswerk: die Marke GRUNDIG Max Grundig wählte sein Hobby als Beruf: er eröffnete 1930 in Fürth / Bayern ein Fachgeschäft für Rundfunkgeräte- Verkauf und Reparatur – und hatte Erfolg damit. Nach dem zweiten Weltkrieg – 1946 – begann er in Fürth / Bayern - gegen die Bezugsscheinpflicht dieser Notjahre– Rundfunkgeräte herzustellen: das Baukasten-Rundfunkgerät „Heinzelmann“ – erhältlich ohne Bezugsschein. Es folgten die Jahre des wirtschaftlichen Aufschwungs in Europa – auch für Max Grundig. Zu der Herstellung von Rundfunkgeräten der Marke „GRUNDIG“ kamen Tonbandgeräte. 1959 konnte Grundig sich den größten Tonbandgerätehersteller der Welt nennen. Beim Fernsehen war Grundig stets schon ab der Anfangsphase dabei, ab 1951 mit Schwarzweiß-Geräten und ab Ende der 60er-Jahre mit Farbfernsehgeräten. Seit 1954 fand man die Marke Grundig auch bei Diktiergeräten aus eigener Produktion. Auch sie entwickelten sich zu einem Erfolgsprodukt und sind es bis heute. Sein Name war seine Marke – „GRUNDIG“, nun in der Spitzengruppe der Hersteller in Deutschland – mit Produktionsstätten vor allem in Fürth und Nürnberg. Erfolgreich war er aber auch in den europäischen Nachbarländern, insbesondere in Frankreich, Italien und Österreich – dort sogar mit eigenen Fabriken. Händlerstützpunkte in vielen anderen Ländern der Erde machten die Marke „GRUNDIG“ weltweit bekannt. Als Innovation der Unterhaltungselektronik lernten die Verbraucher in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre die Bildaufzeichnungs- und -wiedergabe-Band-Geräte – kurz: die Videorecorder – kennen. Aus Fernost kamen zwei in Japan entwickelte technische Systeme, die zunächst vor allem in den USA erfolgreich waren, während in Europa Philips und Grundig den Markt für ihr System Video 2000 erobern wollten. Technisch wurde es von den Experten mit großem Lob bedacht und hatte auch beim Verbraucher beachtlichen Erfolg. Die fernöstlichen Hersteller konnten aber durch ihre Großserien-Produktion für ihren eigenen und für den nordamerikanischen Markt ihre Geräte zu besonders günstigen Abgabepreisen in Europa anbieten. Ihre Geräte – vor allem mit dem japanischen VHS-System –verdrängten das europäische System Video 2000, und auch Grundig stellte seine Fertigung auf VHS-Geräte um. Der Kampf um die Durchsetzung eines Video-Standards machte deutlich, dass für eine Spitzenstellung in der Unterhaltungselektronik die Finanzkraft von weltweit präsenten Großkonzernen erforderlich war. Nur sie hatten die Möglichkeit, mit der Mikro-Elektronik und den dadurch einsetzbaren automatisierten Produktionsmethoden Schritt zu halten und diese technischen Errungenschaften schnell in den Produkten umzusetzen. Max Grundig vereinbarte deshalb für seine mittelständische Unternehmensgruppe Ende der siebziger Jahre eine Minderheitsbeteiligung mit Philips. Außerdem bemühte er sich Anfang der 80er-Jahre mit weiteren europäischen Herstellern einen größeren Verbund zu gründen. Dieser sollte den fernöstlichen Großanbietern, die bereits in der übrigen Welt die Führung übernommen hatten, wenigstens in Europa ein Gegengewicht entgegenstellen. Dieses Ziel war aber nicht zu erreichen, so dass Max Grundig 1984 die unternehmerische Führung der Grundig-Gruppe an Philips abgab und sich selber aus der Geschäftsführung zurückzog. Damals beschäftigte die Grundig-Gruppe 24.900 Mitarbeiter und hatte einen Jahresumsatz von DM 2.782.000.000,-- (€ 1.422.000.000,--). Max Grundig leitete so 1984 die grundlegende Umstrukturierung der Eigentumsverhältnisse bei den Grundig-Firmen ein, die sich bis 2004/2005 fortsetzte. Für den Verbraucher ist das Lebenswerk von Max Grundig: die Marke „GRUNDIG“, noch immer – auch im beginnenden 21. Jahrhundert – ein wichtiger Faktor bei Geräten der Unterhaltungselektronik. Viele, vor allem die Älteren, werden sich dabei an Max Grundig erinnern, den deutschen Industriepionier in der Zeit des Wirtschaftswunders nach dem zweiten Weltkrieg. |