Der Gahns - "Gegend am Felsen"   (Quelle: Homepage Gemeine Bürg-Vöstenhof)

Die Magistratsabteilung 49 - Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien betreut eine Fläche von rund 44.000 Hektar. Neben dem Bereich der rund 8.500 Hektar Stadtwälder zwischen Lainz und Lobau und ca. 2.500 Hektar landwirtschaftlich genutzter Flächen in Wien und Niederösterreich bewirt- schaftet die MA 49 durch die Forstverwaltungen Hirschwang, Nasswald und Wildalpen die Quellen-Schutzgebiete Rax, Schneeberg und Hochschwab. Das Revier Gahns, mit einer Größe von 2.259 Hektar, wird von der Forstverwaltung Hirschwang verwaltet und betreut. Es liegt zum Großteil in der Gemeinde Bürg-Vöstenhof und macht somit rund zwei Drittel der Gemeindefläche aus. Das Revier erstreckt sich von 660m Seehöhe (Wallnerwiese beim Forsthaus) hinauf bis auf 1.602m Seehöhe (Krummbachstein). Jährlich werden rund 10.000 Kubikmeter Holz geerntet und 120 Stück Schalenwild erlegt. Neben dem Revierleiter (Förster) und einem Forstaufseher sind bis zu 10 Forstfacharbeiter und SaisonarbeiterInnen im Revier beschäftigt. Weiters vergibt die MA 49 anfallende Arbeiten am Gahns an regionale und über- regionale Firmen.

Die Bezeichnung Gahns leitet sich übrigens aus dem Slawischen ab und bedeutet „Gegend am Felsen“. Die Slawen waren es auch die um 600 n. Chr. im Gebiet die ersten Holznutzungen vornahmen. Erste Aufzeichnungen über die Holzriese durch die Eng stammen aus dem Jahr 1343. Rund um das 17. Jahrhundert stieg der Bedarf an Holzkohle für die Eisenhütten und die Stadt Wien so stark an, dass um 1750 große Waldgebiete bereits abgeholzt waren. Die Verjüngung dieser großen Kahlgebiete erfolgte meist über Schneesaat, die Samen der schnell wachsenden Fichte wurden dabei im Winter auf den Schnee gestreut. Daraus entwickelten sich über 200 Jahre, heute für diese Gegend typisch, (fast) reine Fichtenwälder.

Nach dem Bau der I. und II. Wiener Hochquellwasserleitung (1873 und 1910), die Wien täglich mit bis zu 440.000 Kubikmeter Wasser versorgen, kaufte die Stadt Wien 1941 zur Erweiterung des bestehenden Quellenschutzgebietes von der Familie Hoyos – Sprinzenstein den Gahns.

Die Windwurfkatastrophe 1976 zeigte die Wichtigkeit einer umfassenden und nachhaltigen Quellen- schutzwaldbewirtschaftung. Heutige Ziele sind die Schaffung und Erhaltung eines optimalen Bodenzu- standes (Wasser saugend, Wasser haltend und filtrierend) durch zweckentsprechenden Waldaufbau (gemischte, nicht gleichaltrige und stufige Zusammensetzung der Bestände).
Darüber hinaus sind ein angepasster Wildstand, die Lenkung des Tourismus und die Koordination ande- rer Nutzungen wie z. B. die Beweidung maßgebend zum Schutz des Rohstoffes und Nahrungsmittels Wasser.