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Geschwindigkeit der Ladungsträger
MITTLERE DRIFTGESCHWINDIGKEIT DER ELEKTRONEN
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Elektrischer Strom ist bewegte Ladung in eine Vorzugsrichtung. Damit sich
Ladung bewegen kann, müssen frei bewegliche Ladungsträger vorhanden
sein. In Metallen sind das Elektronen, in Flüssigkeiten und Gasen
können sich sowohl Elektronen, als auch Ionen mehr oder weniger frei
bewegen. In einer Bildröhre bewegen sich Elektronen (Strahlstrom). Im "leeren" interplanetarischen Raum bewegen sich
von der Sonne weg, mit sehr großer
Geschwindigkeit, sowohl negativ geladene Elektronen
(β-Strahlung), als auch positiv geladene Heliumatomrümpfe (α-Strahlung).
Beides sind bewegte Ladungsträger, also fließt von der Sonne weg, im Raum, elektrischer Strom.
Wo Strom fließt, da ist auch ein Magnetfeld. |
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So unterschiedlich die Art der freien Ladungsträger sein kann, so unterschiedlich kann auch die Geschwindigkeit dieser
Ladungsträger sein. |
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In Metallen "springen" die Elektronen von Kupferion zu
Kupferion. Die Kupferionen sind fest im Metallgitter gebunden. Sie
schwingen auf Grund der thermischen Bewegung um ihre Ruhelage. Das hat
statistisch gesehen einen Einfluss sowohl auf die Wahrscheinlichkeit
dass Elektronen frei werden können, als auch auf den Weg den sie
ungehindert zurücklegen können. |
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Die Elektronen werden im elektrischen Feld (anliegende
Spannung) immer nur für eine kurze Zeit und ein kleines Stück beschleunigt und geben dann,
wenn sie durch Zusammenstoß wieder in einem Kupferion landen, ihre bereits erhaltene Bewegungsenergie an
das Kupferion ab. Dies führt zu einer größeren Schwingbewegung der Atome
(Erwärmung) des
Kupferleiters und verhindert, dass die Elektronen ähnlich wie im freien
Fall auf sehr große Geschwindigkeiten beschleunigen können. In einem
metallischen Leiter dient die Energie
W
so gut wie nicht zur Beschleunigung der Elektronen. Nahezu die gesamte
Energie geht in eine Erwärmung des Leiters und seiner Umgebung über. |
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vd |
mittlere Driftgeschwindigkeit der
Elektronen |
m·s-1 |
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vd
= I · (N ·e ·A)-1 |
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N |
Anzahl der Leitungselektronen pro
Volumeneinheit |
1 |
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I |
Elektrische Stromstärke |
A |
Ampere |
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e |
Elementarladung 1,602
·10-19C |
C |
Coulomb |
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A |
Querschnittsfläche des Leiters |
mm2 |
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In einem metallischen Leiter sind die Elektronen, im
Vergleich mit der Übertragungsgeschwindigkeit des Impulses des
elektrischen Stromes (Ausbreitungsgeschwindigkeit des
elektromagnetischen Feldes um den Leiter), mit sehr kleiner Geschwindigkeit
unterwegs. |
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Der Impuls des elektrischen Stromes
breitet sich mit
Lichtgeschwindigkeit aus, die Elektronen selbst bewegen sich nur
wenige Millimeter bis Zentimeter pro Sekunde. Die typische
Driftgeschwindigkeit der Leitungselektronen beträgt ≈ 0,1mm/s. |
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Im Vakuum können sich die Elektronen unter dem Einfluss
eines elektrischen Feldes fast ungehindert bewegen. Was die Elektronen
bremst und auch die Massenträgheit der Elektronen erklärt, ist der
Umstand, dass jeder bewegte Ladungsträger ein magnetisches Feld zur
Folge hat. Zur Änderung dieses Feldes ist Energie erforderlich. Diese
Energie holt sich das Elektron aus dem elektromagnetischen Feld, welches
es beschleunigt. |
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Je größer die elektrische
Feldstärke und umso größer die Dauer der Beschleunigung ist, desto
größer wird die Geschwindigkeit, welche die Elektronen erreichen. In
Elektronenröhren wird die Geschwindigkeit, bezogen auf die wenigen
Millimeter der Elektrodenabstände so groß, dass die Laufzeit (bei
Frequenzen bis einige MHz) praktisch zu vernachlässigen ist. |
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Mit folgender Zahlenwertgleichung können
wir die Geschwindigkeit der Elektronen im Vakuum berechnen: |
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U |
Beschleunigungsspannung |
V |
Volt |
v = 594·103 ·√U
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v |
Geschwindigkeit des Elektrons |
m·s-1 |
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Für Beschleunigungsspannungen in
Elektronenröhren zwischen 50 V und 2 kV, führt das zu Geschwindigkeiten
zwischen v ≈ 4,20·106
m/s bis 27·106 m/s. |
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In einer Fernsehbildröhre erhalten die beschleunigten
Elektronen eine so große Bewegungsenergie, dass diese beim Aufprall auf
den Leuchtbelag Photonen unterschiedlicher Energie heraus schlagen. Das
Auge sieht Licht in verschieden Farben. |
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Im Weltraum sind die geladenen Partikel von der Sonne
mit sehr großer Geschwindigkeit unterwegs. Sie erhalten eine große
kinetische Energie. Die Erdatmosphäre wäre in kurzer Zeit "abrasiert".
Davor schützt uns das magnetische Feld der Erde. |
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Dieses entsteht, weil
sich im flüssigen Erdinneren,
Metalle und damit auch Metallionen, durch die Abbremsung des Mondes, mit relativ
unterschiedlicher Geschwindigkeit zueinander bewegen. Dieser Stromfluss hat das uns schützende Magnetfeld zur Folge. |
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