Erscheinungsformen der Elektrizität

Was ist Elektrizität?

Historisches zur elektrischen Energie

Verschaffen sie sich einen Überblick zur historischen Entwicklung der elektrischen Energie. Als erste Übersicht dient die unten stehende Auflistung.

Welche Entdeckungen, Ideen, Errungenschaften und Anwendungen sollten sie sich auf alle Fälle merken, welche Namen? Was würden sie davon einem Freund/einer Freundin berichten? Erstellen sie sich eine Liste mit den ihnen wichtig erscheinenden Stationen!

Erstellen sie sich für die "Lernkontrolle" zur historischen Entwicklung der elektrischen Energie 3 Fragen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad.

 

Historische Übersicht:

um 1600: Der englische Gelehrte und Arzt William Gilbert beschrieb in seinem Werk "De Magnete" auch elektrische Erscheinungen. Von ihm stammt der Begriff "elektrisch".

1745 experimentierte der deutsche Jurist und Geistliche J. E. Kleist mit Flaschen, in die er mittels eines Eisennagels Elektrizität "hineingoss". Er erhielt dabei den ersten künstlich erzeugten elektrischen Schlag. Mit dieser Flasche konnte man Elektrizität speichern (Kondensator).

um 1730: Benjamin Franklin vertrat die Meinung, dass es nur eine Art von Elektrizität gibt.

um 1766 entdeckten Henry Cavendish und Joseph Priestley, dass im Inneren von geladenen Körpern keine Ladung existiert.

1785: Charles Augustin de Coulomb entdeckte das nach ihm benannte Kraftgesetz (Wechselwirkung zwischen Ladungen). Damit konnte die mathematische Beschreibung der Newtonschen Mechanik auf die elektrische Kraftwirkung übertragen werden.

1791 entdeckte der Arzt Luigi Galvani an Froschschenkeln elektrischen Ladungstransport (elektrischen Strom).

um 1800 zeigte Alessandro Volta, dass elektrischer Strom auch zwischen zwei Metallen fließt. Er schuf 1782 den Plattenkondensator und stellte die erste Batterie her.

1820 entdeckte Hans Christian Oersted durch einen Zufall anlässlich eines Vortrages an der Universität den Zusammenhang zwischen Elektrizität und Magnetismus. Er beobachtete dass eine Magnetnadel durch einen stromführenden Leiter abgelenkt wird.

1822 führte Michael Faraday zur Beschreibung und Veranschaulichung von Kräften den Feldbegriff ein.

1823 konstruierte William Sturgeon den ersten tragbaren Elektromagneten.

1826 formulierte der deutsche Physiker Georg Simon Ohm das Ohmsche Gesetz, welches den direkt proportionalen Zusammenhang zwischen Spannung und Stromstärke beschreibt ( U = R * I ).

1831 entdeckte Michael Faraday den Vorgang der elektromagnetischen Induktion. Dies war Grundstein für die Anwendung der Elektrizität.

1832 entwickelte Antoine-Hyppolyte Pixii auf Betreiben von Ampere eine Reihe von elektrischen Maschinen auf der Basis des Induktionsgesetztes. Die erste war der (Gleichtrom-) Generator.

1834 formulierte Heinrich Lenz nach Angaben Faradays die Lenzsche Regel, die die Aufstellung des Induktionsgesetzes möglich machte.

1845 formulierte Gustav Robert Kirchhoff die Gesetze der Stromverzweigung.

1864 setzte der schottische Physiker James Clerk Maxwell die Vorstellungen Faradays in eine mathematische Theorie des elektromagnetischen Feldes um (Maxwell Gleichungen), aus denen er die Existenz von elektromagnetischen Wellen herleiten konnte.

1867 erfolgte die Herstellung der ersten praktisch brauchbaren Generatoren durch Werner von Siemens.

ab 1870 wird elektrische Energie auf der Basis von Gleichstrom erzeugt. Die Verwendung erfolgt in der Industrie- jeder Betrieb hat sein eigenes Kraftwerk.

1873 wurde in Berndorf (Niederösterreich) im Industriebetrieb Krupp-Berndorf der erste österreichische Generator in Betrieb genommen (Leistung 10kW, Spannung 25V).

ab 1880 entsteht durch die Verwendung elektrischen Energie zur Beleuchtung der Haushalte ein erhöhter Bedarf. Der Energiebedarf wird durch zentrale Energieversorgung (von der Privatwirtschaft betrieben) abgedeckt. Zudem wurde Gleichstrom verwendet, wodurch die Übertragungsleistung begrenzt war.

1883 konstruierte Nikola Tesla den ersten Elektromotor auf Wechselstrombasis mit magnetischem Drehfeld. Er stand in Konkurrenz zu Edison, der eine Energieversorgung mit Gleichstrom favorisierte.

1885 erzeugte der italienische Physiker Galileo Ferraris erstmals ein Drehfeld und entwickelte damit die Drehstromtechnik.

1886 beginnt das österreichische Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit der öffentlichen Versorgung von Scheibbs (Niederösterreich) mit elektrischer Energie.

1897 erfand der österreichische Chemiker Auer v. Welsbach eine Glühlampe mit einem Metallfaden, die eine viel größere Lebensdauer als die von Edison 1879 entwickelte Kohlenfadenlampe.

ab 1890 das Problem, größere Leistungen übertragen zu können, wurde durch die Ablösung von Gleichstrom durch Wechselstrom bewältigt.

1899 wurde in der Schweiz die erste elektrische Eisenbahn in Betrieb genommen.

ab 1900 setzt sich die Verwendung von Wechselstrom durch und macht die wirtschaftliche elektrische Energieübertragung mit großer Leistung über weite Entfernungen möglich.

ab 1930 beginnt die Elektrifizierung des Haushalts. Seither hat die Verwendung der elektrischen Energie eine ständige Steigerung erfahren.

ab 1947 wird die elektrische Energieversorgung in Österreich verstaatlicht.

ab 1951 beginnt die Zusammenarbeit der westlichen Elektrizitätswirtschaft mit der Gründung der UCPTE.

ab 1953 beginnt der Austausch elektrischer Energie zwischen der UCPTE und dem skandinavischem Verbund über Dänemark als Verteiler.

ab 1956 beginnt der Austausch elektrischer Energie mit osteuropäischen Staaten über Österreich als Verteiler elektrischer Energie.

1958 wird zwischen Österreich und der Tschechoslowakei, 1965 zwischen Österreich und Ungarn eine 220 kV- Leitung gelegt.

1983 wird zwischen Österreich und Polen eine 380 kV- Leitung von gebaut, um den Stromaustausch durchführen zu können.

1985 schließt Österreich mit der UdSSR einen Stromaustauschvertrag ab (UdSSR liefert im Winter Strom in den Nachtstunden, Österreich liefert Strom aus Wasserkraftwerken im Sommer während des Tages.)

ab 1985 zwischen der UCPTE und dem Inselnetz Großbritanniens erfolgt die Verbindung durch ein Kabel über den Ärmelkanal von Frankreich aus.

1999 Die Anforderungen der EU-Richtlinie Elektrizität. Mit dem In-Kraft-Treten des neuen Elektrizitätswirtschafts- und organisationsgesetzes (ELWOG) am 19. 2. 1999 begannen die Liberalisierungsprozesse. Auslöser für diesen Prozess waren zwei Maßnahmenpakete, die auf die Schaffung eines einheitlichen und liberalisierten Strommarkt.

Einen schön dokumentierten Überblick zur Entwicklung der Stromtechnik finden sie im Deutschen Museum .