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TEMPERATURBEGRIFF UND THERMOMETERARTEN GAS- THERMOMETER |
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Haben sie schon einmal ihren Fahrradreifen aufgepumpt? Haben sie auch bemerkt dass die Pumpe warm wurde? Oder ist ihnen beim Nachfüllen des Feuerzeuges mit Gas aufgefallen dass dieses sehr kalt wird? Gasdruck, Gasvolumen und Gastemperatur sind voneinander abhängig. Damit kann sehr genau die Temperatur bestimmt werden. Ein Gas- Thermometer ist auch ein empirisches Thermometer. Mit einem idealen Gas wäre es absolut genau. Das ideale Gas gibt es nicht. Es ist aber nahezu unabhängig vom verwendeten Gas. |
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Eigenschaft |
Eine wesentlich bessere Definition der Temperaturskala ergibt sich, wenn thermische Volumen oder die Druckänderung der Gase als Grundlage genommen wird. Im Gegensatz zu den Flüssigkeiten, ändern sich das Volumen und der Druck verschiedener Gase, bei hinreichender Entfernung vom Kondensationspunkt, mit der Temperatur in gleicher Weise. Die Abweichungen verschwinden um so mehr, je niedriger der Druck ist. Beim Gasthermometer entfällt die Willkür der Wahl der Thermometersubstanz. Der Temperaturbereich reicht von etwa –272°C bis 2000°C. |
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Prinzip |
Bei der Temperaturmessung mit Hilfe eines Gasthermometers wird von zwei empirischen (aus der Erfahrung stammenden) Gesetzen Gebrauch gemacht. |
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GAY-LUSSAC-Gesetz für Gase bei konstantem Druck: |
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VJ |
Volumen bei der Temperatur J |
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V0 |
Volumen beim Eispunkt (0°C) |
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J |
Temperatur in °C |
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AMONTONS-Gesetz für Gase bei konstantem Volumen: |
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pJ |
Druck bei der Temperatur J |
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p0 |
Druck beim Eispunkt (0°C) |
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J |
Temperatur in °C |
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Diese Gesetze können in Zusammenhang mit der Temperaturbestimmung auch folgendermaßen ausgesprochen werden: |
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Das Volumen eines beliebigen Gases vergrößert sich
bei konstantem Druck und bei der Erwärmung von 0°C (Eispunkt) auf 100°C
(Siedepunkt) um 100/273,15
» 36,6% des Volumens bei 0°C. |
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Der Druck eines beliebigen Gases vergrößert sich
bei konstantem Volumen und bei der Erwärmung von 0°C (Eispunkt) auf 100°C
(Siedepunkt) um 100/273.15
» 36,6% des Druckes bei 0°C. |
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Ideales Gas |
Es gehört zu den Eigenschaften des idealen Gases, diesen Gesetzen streng zu genügen. Mit realen Gasen, wie den Edelgasen Helium und Wasserstoff, kann durch Arbeiten bei niedrigem Druck dem Verhalten des idealen Gases beliebig nahe gekommen werden. | ||||||||||||||||||||||||
so funktioniert es |
In einem Gefäß befindet sich eine abgeschlossene Gasmenge.
Über eine Kapillare steht das Gas in Verbindung mit einem
Quecksilberausgleichsrohr. Durch Heben oder Senken des Ausgleichsrohrs
wird der Quecksilberstand auf die „0“-Marke gebracht. Damit ist
sichergestellt dass das Gas immer das gleiche Volumen einnimmt. Um eine
Temperatur zu messen wird das Gas auf diese Temperatur gebracht und das
Ausgleichsrohr wieder auf „0“ reguliert. Aus der Höhendifferenz
Dh kann die Temperatur berechnet
werden.
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Gas-
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Wird ein solches Gas-Thermometer unter Beibehaltung der Fundamentalpunkte 0°C (Eispunkt) und 100°C (Siedepunkt) verwendet, kommt man zur idealen Gas-Celsius-Skala. Das entsprechende Messgerät wird Gasthermometer genannt. |
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Die mit
einem Quecksilber- und einem Gasthermometer gemessenen Temperaturen weisen so
geringe Unterschiede auf, dass sie in vielen Fällen als übereinstimmend betrachtet werden können. |
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Die
Wahl des idealen Gases als Thermometersubstanz ist an keinen Stoff, aber an
eine Stoffgruppe (ein ideales Gas) gebunden. Bei geeigneten Arbeitsbedingungen
kommt man mit den realen Gasen dem angenommenen idealen beliebig nahe. Die
Messung scheint aber noch immer mit einer gewissen Willkür behaftet zu sein.
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